Im Allgemeinen ärgert man sich über Niederlagen. Aber es gibt auch Ausnahmen. Die U17-Fußballer der Hammer SpVg zum Beispiel feierten das 0:3 im Westfalenpokal-Viertelfinale gegen den FC Schalke 04 am letzten Mittwoch in der 24nexx-Arena fast wie einen Sieg. Ziel war es, gegen den haushohen Favoriten und die aktuell beste westdeutsche Mannschaft dieser Altersklasse ein achtbares und erträgliches Ergebnis zu erzielen. Und das ist den Schützlingen von Trainer Max Lepper mit Bravour gelungen. Nur drei Gegentore gegen den Profinachwuchs machte auch den HSV-Coach stolz: „Natürlich hatten wir uns das erhofft, dass es nicht klarer wird. Dass es dann geklappt hat, ist umso schöner“, zeigte sich Lepper nach dem Spiel sehr zufrieden. Die HSVer befinden sich damit durchaus in guter Gesellschaft. Im Liga-Spielbetrieb der B-Junioren-Bundesliga besiegten die Schalker die Profi-Konkurrenz teilweise deutlicher, so gewannen sie beispielsweise gegen den Nachwuchs von Arminia Bielefeld mit 4:1 und Bayer Leverkusen wurde immerhin mit 5:0 bezwungen. Natürlich kann man diese Spiele nicht miteinander vergleichen, aber die Hammer SpVg spielt auch „nur“ Landesliga.
Die Rahmenbedingungen für dieses Pokal-Highlight passten: Der Wettergott hatte ein Einsehen und schickte nur hin und wieder etwas Nieselregen, der Rasenplatz war gut bespielbar und die Tribüne der 24nexx-Arena war mit etwa 300 Zuschauern prall gefüllt. Zudem zeigte sich auch einige Prominenz und gab der Partie einen gewissen Stellenwert. Ex-Fußballprofi Mathias Schober, früher u. a. im Tor der Blau-Weißen, heute als Direktor der Knappenschmiede am Schreibtisch des S04-Ausbildungsbetriebes, begutachtete seine zahlreichen Talente und Nationalspieler genauso wie Christian Wück, einst in der Bundesliga (u. a. 1. FC Nürnberg) zu sehen und jetzt DFB-Jugendtrainer, zuständig für Scouting und Analyse.
Der Spielverlauf entwickelte sich wie erwartet. Schalke ließ Ball und Gegner laufen, Hamm agierte aus einer kompakten Defensive. Der Ball befand sich überwiegend in der Hälfte der Gastgeber, doch es dauerte bis zur 30. Minute, ehe Torwart Jens Balzukat das Spielgerät das erste Mal aus dem HSV-Netz holen musste. Nach der Pause machten die Gäste schnell den Sack zu und demonstrierten ihre technische und körperliche Überlegenheit. Die Mannschaft um HSV-Spielführer Niclas Noldes konnte die weiteren Treffer zum 0:2 (45.) und 0:3 (62.) nicht verhindern. Immerhin zeigten sich die HSVer jetzt etwas mutiger und tauchten auch hin und wieder vor dem gegnerischen Gehäuse auf. Kerem Keskin hatte Mitte der zweiten Halbzeit eine Torschussgelegenheit, die die Schalker Abwehr aber zu Nichte machte. Mit Finn Mense, Asvigan Nagendran, Nevio Webel und David Belenzada kamen noch einmal frische Kräfte ins Spiel der Rot-Weißen, am Ende stand dann eine tapfer erkämpfte 0:3-Niederlage zu Buche. Max Lepper lobte sein Team für das tolle Ergebnis und Engagement: „Die Jungs sind da echt über sich hinausgewachsen, haben läuferisch alles gegeben und sich mutig in jeden Zweikampf geworfen.“
In der Meisterschaft gibt es am kommenden Sonntag (11.00 Uhr, Jahn II) das Kontrastprogramm. Mit einem Heimsieg gegen den TuS Sundern soll aber nicht nur die Chance auf die Meisterschaft gewahrt, sondern auch die Woche erfolgreich abgeschlossen werden.
Robin Berghaus, Jugendleiter der Hammer SpVg, war mit dem Highlight des Jahres ebenfalls sehr zufrieden. „Unsere U17 hat sich sehr gut verkauft und die Hammer SpVg bestens präsentiert. Insgesamt ein gelungener Abend. Vielen Dank an die zahlreichen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer, ohne die Juniorenfußball nicht möglich ist.“ ur